Ralswiek im Rügen-Lexikon

Ralswiek ist eine Gemeinde im Landkreis Rügen, die vom Amt Bergen auf Rügen verwaltet wird. Sie befindet sich rund acht Kilometer nördlich von Bergen auf Rügen, am südlichsten Punkt des Großen Jasmunder Bodden. Zu der Gemeinde Ralswiek gehören die Ortsteile Augustenhof, Gneiß und Jarnitz, sowie Sabitz. Durch archäologische Funde kann man davon ausgehen, dass die Region rund um Ralswiek, bereits in der späten Mittelsteinzeit, also vor ungefähr 6000 Jahren, besiedelt war. Im 8. Jahrhundert gründeten die elbslawischen Ranen den Ort als Seehafen. Damit wurde der Ort einer der wichtigsten Städte der Ranen auf der Insel Rügen. Von diesem Hafenort aus gingen umfangreiche Handelsbeziehungen aus. Was archäologischen Funde von Specksteinschalen aus Norwegen und schwedischen Gefäße belegen. Gefunden wurden hier sogar arabische Dirmhams und persische Drachmen. Die arabischen Dirmhams die zwischen 459 und 847 n. Chr. geprägt wurden, kann man heute im kulturhistorischen Museum von Stralsund besichtigen. Des Weiteren sehr interessant sind die bis zu 14 Meter langen und 3,4 Meter breiten ranischen Boote, die man bei Ausgrabungen zwischen 1967 und 1980 entdeckte. Ein ausgedehntes Hügelgräberfeld von 400 Hügeln befindet sich nordöstlich von Ralswiek. Sie stammen aus der Zeit der slawischen Besiedlung vom 8. bis zum 12. Jahrhundert. Auf der Naturbühne in Ralswiek werden seit 1993 die Störtebecker Festspiele veranstaltet. Zudem sehr interessant ist das Schloss Ralswiek, dass in der Zeit zwischen 1893 und 1896 entstanden ist. In ihm befindet sich heute ein Hotel. Urkundlich erwähnt wurde Ralswiik erstmals im Jahre 1311. Die Bedeutung des Namens ist sehr umstritten, denn er könnte von einem slawischen Personennamen, aber auch von dem dänischen Wort tral, für Kies, hergeleitet worden sein.


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