Landkreis im Rügen-Lexikon
Flächenmäßig und auch von der Einwohnerzahl her ist der Landkreis Rügen der zweitkleinste Landkreis in Mecklenburg-Vorpommern. Er umfasst die Insel Rügen und die westlich vorgelagerten Inseln Hiddensee, Ummanz und viele weitere kleinere Inseln. Auf dem Festland befindet sich der Landkreis Nordvorpommern und die kreisfreie Stadt Stralsund. Sie sind dem Landkreis Rügen am nächsten. Entstanden ist der Landkreis Rügen im Jahre 1818 im Rahmen der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress. Der Kreis gehört seit dem 1. Juli 1867 zum Norddeutschen Bund und seit dem 1. Januar 1871 dann zum Deutschen Reich. Im Kreis Rügen fand zum 30. September 1929 eine Gebietsreform statt, durch die alle bisherigen selbständigen Gutsbezirke aufgelöst und an die benachbarten Landgemeinden verteilt wurden. Seit dem 1. Januar 1945 umfasst der Landkreis Rügen die Städte Bergen und Garz sowie 60 weitere Gemeinden. Das Kreisgebiet wurde im Frühjahr 1945 durch die Rote Armee besetzt und wurde der sowjetischen Besatzungszone zugeteilt. 1952 wurden die Länder aufgelöst und der Kreis Rügen gehörte bis 1990 zum Bezirk Rostock. Durch die kommunale Neuordnung im Jahre 1993 wurde der Landkreis Rügen in seiner heutigen Form neu gebildet. Von der politischen Wende im Jahre 1990 bis in das Frühjahr 2004 zogen sich immer mehr Einwohner aus dem Landkreis Rügen zurück, sodass ein Bevölkerungsschwund von fast 15 Prozent festzustellen war. Aufgrund dieser Tatsachen sprachen sich Gremien in der Landesregierung immer wieder für eine Zusammenlegungen der Landkreise in der näheren Umgebung aus. Im einem Bürgerentscheid zur Selbständigkeit Rügens hat sich die Bevölkerung jedoch im Jahre 2004 für den Erhalt des Landkreises in seiner bisherigen und heutigen Form ausgesprochen.