
Herthaburg im Rügen-Lexikon
Die Herthaburg stammt aus der Zeit der Besiedlung der Slawen auf Rügen, also aus dem 8.
bis 12. Jahrhundert. Sie befindet sich in der Nähe der Stubbenkammer im Nationalpark
Jasmund und wurde auf einem Höhenrücken am nordöstlichen Bereich des Herthasees
errichtet. Die Fläche der Burg ist 120 x 60 Meter groß und ist von einem Wall sowie dem
Ufer des Sees umschlossen. Der Wall ist auf der nordöstlichen Seite 17 Meter hoch, allerdings
nur von Außen, denn von innen sind es nur acht Meter. Die Südseite der Burg grenzt direkt an
den Herthasee, sodass dies wahrscheinlich damals der Zugang zur Burg war. Heute gibt es
einen anderen Zugang zum innern der Burg, der allerdings erst viel später entstanden ist. Hier
gab es in der Vergangenheit umfangreiche Ausgrabungen, bei denen man in der Kulturschicht
aus der Slawenzeit stellenweise Steinpflaster gefunden hat. Des Weiteren fand man viele
Keramikscherben, die auf das 10. bis 11. Jahrhundert datiert wurden. Um die Herthaburg und
den angrenzenden See ranken sich sehr viele Sagen und Geschichten. Viele entstanden zum
Ende des 17. Jahrhunderts und zu Beginn des 18. Jahrhunderts und war auch Grund für den
beginnenden Tourismus. In der Nähe der Herthaburg, auf dem Weg zum bekannten
Königsstuhl, ließen die Erbauer der Brunnen-, Bade- und Vergnügungsanstalt einen
Sagenstein aufstellen. Direkt daneben arrangierten sie einen sog. Opfersteinen, der aus einem
Mühlsteintrog bestand und als Blutauffangschale diente. In der Nähe befand sich auch eine
sehr alte Buche, die Herthabuche, über die man auch eine Sage erfand. Heute ist von ihr nur
noch der abgestorbene Stamm erhalten geblieben. So wurden die Badegäste auf der
Wanderung zum Königsstuhl angemessen unterhalten.
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