
Putbus im Rügen-Lexikon
Die Stadt Putbus auf Rügen ist die jüngste Stadt der Insel, gleichzeitig jedoch das älteste
Inselbad. Ab 1810 ließ Wilhelm Malte I. Fürst zu Putbus die Stadt wesentlich ausbauen und
legte sie so an, das sie vom Stil her zu seinem Schloss und dem Park passte. Da die Stadt mit
ihrem klassizistischen Stadtkern überwiegend in einem strahlenden weiß erschient, heißt die
Stadt auch Weiße Stadt und Rosenstadt. Putbus ist rund acht Kilometer von der Kreisstadt
Bergen auf Rügen entfernt in befindet sich im Biosphärenreservat Südost-Rügen. Das Gebiet
ist leicht hügelig und an der Küste wechseln sich flache Gebiete mit steilen Böschungen ab.
Direkt am Bodden legt der Stadtteil Lauterbach, der mit seinen 500 Einwohnern ein beliebter
Badeort ist. Hier befindet sich auch ein Fischerei- und Seglerhafen. Zudem ließ Wilhelm
Malte I hier das erste Seebad auf Rügen errichten. Das bis heute vorhandene Badehaus wurde
vom Architekten Steinmeyer im Stil des alten Museums in Berlin errichtet. Ursprünglich
befand sich auf diesem Gebiet eine slawische Burg mit einer Siedlung. Diese wurde im 13.
Jahrhundert gebaut und fand im Jahre 1253 die erste urkundliche Erwähnung. Die
Adelsfamilie Nicolaus de Podebuz wurde der Namensgeber der Stadt, der sich im Laufe der
Zeit zu Putbus veränderte. Zwischen 1808 und 1823 entstand hier die Residenz und der
Badeort Lauterbach durch Wilhelm Malte von Putbus. Es folgten viele Prachtbauten wie das
Schloss, die Orangerie, die Schlosskirche, das Residenztheater und der Schlosspark. Als
kleine Brauerei entstand im Jahre 1810 das erste bürgerliche Haus und es entstand offiziell
der Ort Putbus.
Touristische Highlights in Putbus
Putbus hat sehr viele touristische Highlights zu bieten, wie die Gedenksteine aus dem Jahre
1978, die sich vor dem Haus Goor im Ortsteil Lauterbach befinden. Sie wurden vom
Bildhauer Werner Störzer geschaffen und dienen der Erinnerung an die Opfer der
Zwangsevakuierung des KZ Stutthof 1945. Sehr interessant ist auch der Park der im Stil eines
französischen Parks von Wilhelm Malte I im Jahre 1804 angelegt wurde. Später wurde er
ganz im Stil eines englischen Landschaftsparks weiter entwickelt. Von hier aus hat man viele
schöne Ausblicke auf die Boddenlandschaft. Des Weiteren erhalten sind die Orangerie aus
dem Jahre 1824, das Mausoleum sowie die Schlosskirche, die Pfarrkirche und das Affen- und
Vogelhaus.
Nicht verpassen darf man das Schloss Putbus, das damals von einem Park
umgeben war. Das Schloss wurde in den 1960er Jahren abgerissen. Der Park ist das Zuhause
für viele unterschiedliche Pflanzen wie riesengroße Mammutbäume, Zedern und
Rosskastanien sowie Tulpenbäumen. Direkt neben dem Schlosspark befindet sich ein
Wildgehege, in dem man Rotwild und Damwild bestaunen kann. Sehr beeindruckend ist das
ehemalige Residenztheater, dass sich gegenüber dem Park befindet. Es wurde zwischen 1819
und 1821 im klassizistischen Stil unter der Leitung des fürstliche Baumeister Steinbauer
erbaut. In der Zeit von 1992 bis 1998 wurde es umfangreich renoviert und ist eines der
prägendsten Gebäude der Stadt. In dem Theater finden heute Gastspiele statt und im Mai
kommen Besucher aus ganz Deutschland zu den Putbus-Festspielen hier her. Interessant ist
auch der Kreisel Circus, der ebenfalls von Wilhelm Malte I angelegt wurde. Um den Kreisel
herum entstanden in der Zeit von 1815 bis 1860 sehr viele klassizistische Häuser, von denen
zwar nicht alle erhalten, aber viele saniert wurden.
Die Maria Magdalena Kirche von Vilmnitz
Eine besonders sehenswerte Kirche auf Rügen ist die Kirche St. Maria Magdalena zu
Vilmnitz, bei der es sich um eine spätromanisch-gotische Backsteinkirche in Putbus handelt.
Eine erstmalige urkundliche Erwähnung erführ diese Kirche am 17. Mai 1249. Der Bau der
Kirche geht vermutlich auf Stoislaw I. zurück, der der Bruder des Fürsten von Rügen, Jarmoar
I. war. Er lebte um 1200. Nachweislich der älteste Teil der Kirche Maria Magdalena ist der
Ostchor, in dem sich auch die Sakristei befindet. Sie weist deutliche romanische Elemente
auf, die aus der Zeit vor 1300 stammen. Aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammt das
vierjochige Langhaus, das im 15. Jahrhundert erneuert wurde. Einige Zeit später hat man auch
den Turm vollendet. Die Vilmnitzer Kirche wurde seit dem Jahre 1351 auch als
Begräbnisstätte der Familie Putbus genutzt. Die Familiengruft befindet sich unter der Ostchor
und beinhaltete 28 Särge. Unter anderem ist hier auch der Stadtgründer von Putbus, Fürst
Wilhelm Malte der Erste, und seine Ehefrau begraben. Sie waren die letzten Personen, die
dort bestattet wurden, da seit dem Jahre 1867 die Begräbnisstätte der fürstlichen Familie zu
Putbus das Mausoleum im Putbuser Park ist. Sehr sehenswert sind im Innern der Kirche die
vier großen Sandsteinepitaphen aus dem Jahre 1600, die sich im Altarraum befinden. Auch
die Barockkanzel von 1708 ist sehr beeindruckend. Aller Wahrscheinlichkeit nach besaß die
Kirche schon vor 1640 eine Orgel. Jedoch weiß man nicht genau, wer sie gebaut hat. In der
Mitte des 19. Jahrhunderts war diese kaum noch bespielbar, sodass man sie 1863 durch die
jetzige Orgel ersetzt hat.
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