Binz im Rügen-Lexikon

Binz ist eine amtsfreie Gemeinde auf Rügen und befindet sich zwischen der Bucht Prorer Wiek und dem Schmachter See. Sie schmale Heide, durch die das Muttland von Rügen mit der Halbinsel Jasmund verbunden ist, erstreckt sich nördlich von Binz. Erstmals erwähnt würde der Ort im Jahre 1318 in einer Steuererhebung der Grafschaft Streu. Der Kern der Siedlung bildete die mittlere Bahnhofstraße und die Rabenstraße. Bereits seit 1830 ist Binz ein Ostseebad, denn die Gäste des Fürsten zu Putbus badeten immer an der Mündung der Albeck. Im Jahre 1835 gründete man hier eine erstklassige Schule und um 1850 kauften die ersten Bauen das Land des Fürsten, was sie bis dahin nur gepachtet hatten. Ab 1860 ging es mit der Entwicklung zum Ostseebad stark voran. Vereinzelt kehren Badegäste im Dorfkrug ein und im Jahre 1870 waren es immerhin schon 80 Badegäste. Das erste Hotel erbaute man 1876 und 1880 erbaute man das erste Hotel in der Nähe des Strandes. 1888 gründete man die Aktiengesellschaft Ostseebad Binz, die allerdings 1891 schon in Konkurs ging. In den folgenden Jahren folgte eine sehr rege Bautätigkeit und so wurde der Kaiserhof und das erste Kurhaus gebaut. Es folgte der Bau der Kleinbahnstrecke Putbus-Binz und die Strandpromenade wurde angelegt. Zunächst gab es am Strand getrennte Damen- und Herrenbäder und 1903 erbaute man eine 600 Meter lange Seebrücke. Weitere Bauten und Errichtungen war die Kanalisation und Leitungen zur Trinkwasserversorgung sowie der Bau des Elektrizitätswertes. Nach dem Sturm in der Neujahrsnacht 1905 war die Seebrücke zerstört und auch der Brand des Kurhauses im Jahre 1906 bracht einen Rückschlag. Zu Zeiten der DDR erholte sich das Ostbad wieder und wurde bis heute zu einem der schönsten Ostseebäder auf Rügen.

Sehenswürdigkeiten in Binz auf Rügen

Binz hat nicht besonders viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, die es gibt, sind allerdings in jedem Fall einen Besuch wert. Sehr sehenswert ist die Promenade mit ihrer beeindruckenden Bäderarchitektur. Auch die Seebrücke, die Schmachter See-Promenade und der Park der Sinne ist in jedem Fall ein Besuch wert. Die Promenade wurde im Jahre 2003 umfangreich renoviert und erstrahlt in einem ganz neuen Glanz. Des Weiteren unbedingt besuchen sollte man den Kurpark und das Binz Museum. In keinem Fall verpassen darf man allerdings einen Besuch im Jagdschloss Granitz, das ohne Zweifel die Hauptattraktion von Binz ist. Das Schloss ist mit rund 200.000 Besuchern pro Jahr, das man meisten besuchte Schloss in ganz Mecklenburg-Vorpommern, und entsprechend viel ist hier auch los. Das Schloss befindet sich im 1000 Hektar großen Waldgebiet der Granitz, dass seit 1991 zum Biosphärenreservat Südost-Rügen gehört. Der höchste Berg in der Granitz ist der Tempelberg, dessen Bezeichnung aus dem 18. Jahrhundert stammt. Damals stand an der Stelle des heutigen Schlosses ein kleines sechseckiges Belvedere. Am schnellsten erreichen kann man das Schloss vom Ostseebad Binz her mit der Rügnschen Kleinbahn oder auch mit der Binzer Bäderbahn. Errichtet wurde das Schoss in der Zeit von 1838 bis 1846 im Auftrag des Fürsten Wilhelm Malte I zu Putbus. Gebaut wurde es nach den Plänen des berühmten Architekten Johann Gottfried Steinmeyer aus Berlin. Es präsentiert sich im Stil der norditalienischen Renaissancekastelle und war einst ein überaus beliebtes Reiseziel von Adeligen und Prominenten aus Europa. So verbrachten hier regelmäßig Otto von Bismarck und Elizabeth von Arnim sowie viele weitere Persönlichkeiten hier ihren Urlaub.



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