
Stubnitz im Rügen-Lexikon
Die Stubnitz ist eine Waldlandschaft, die sich an der Ostküste der Halbinsel Jasmund auf
Rügen befindet. Sie erstreckt sich von Sassnitz bis zu der Ortschaft Luhme und macht eine
Fläche von rund 240 Hektar aus. Die Stubnitz gehört heute größtenteils zum Nationalpark
Jasmund. Der Name ist höchstwahrscheinlich slawischen Ursprungs, wobei es in der Literatur
aber auch viele weitere Begriffsdeutungen gibt. Bevor sich im 12. Jahrhundert die Rotbuche
hier durchsetzte, dominierten seit mehr als 6.000 Jahren Eichenmischwälder. Auch heute
findet man in den Buchenwäldern noch Ahorn, Eiben, Bergulmen und verschiedene
Wildobstarten. Auch Eschen und Erlen findet man in feuchten Geländemulden. Viele
Jahrhunderte lang unterlag die Stubnitz einer starken forstwirtschaftlichen Nutzung. Das fast
waldlose Rügen wurde durch die Stubnitz mit Bau- und Brennholz versorgt.
Bereits aus dem
Jahre 1586 ist bekannt, dass man mit der Verwüstung und der Ausschlachtung der Stubnitz
nicht einverstanden war. Deshalb wurde aufgrund eines königlichen Erlasses die Stubnitz
1734 eingefriedet. Die fünf Hauptzugänge wurden mit Schlagbäumen verschlossen. Von dort
an regulierte ein Förster und mehrere Holzwärter die Holzentnahme. In der Mitte des 19.
Jahrhunderts setzte in der Stubnitz ein verstärkter Kreideabbau ein. Dadurch entstand
beispielsweise die breite Schlucht des Kieler Bachs, denn hier befand sich ein Kreidebruch,
der bis zum Jahre 1893 in Betrieb war. Im Jahre 1926 wurde bekannt, dass man den
Kreideabbau hier wieder aufnehmen wollte. Dies führte zu umfangreichen Protesten, sodass
die Genehmigung zum Abbau von Kreide wieder zurückgezogen wurde. Per
Polizeiverordnung wurden 15.000 Hektar der Stubnitz unter Schutz gestellt. Im Jahre 1935
erließ man eine weitere Schutzverordnung, durch die die Stubnitz zum Naturschutzgebiet
erklärt wurde.
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