Schmale Heide im Rügen-Lexikon

Die Schmale Heide von Rügen ist eine Nehrung zwischen dem Ostseebad Binz und dem Ort Neu Mukran bei Sassnitz, die rund 9,5 Kilometer lang und zwei Kilometer breit ist. Begrenzt wird die Schmale Heide im Nordwesten vom Kleinen Jasmunder Bodden und im Osten von der Prorer Wiek. Entstanden ist die Küstenlinie von Rügen nach der letzten Eiszeit. Es wird davon ausgegangen, dass das heutige Gebiet nach dem letzten eiszeitlichen Gletschervorstoß, seit mehr als 13.000 Jahren eisfrei ist. Eiszeitlich bedingt lag der Meeresspiegel damit erheblich niedriger als heute. Vor ungefähr 9000 Jahren staute sich das Schmelzwasser und es wurde ein Meeresspiegel von acht Metern unter Normalnull erreicht. Nach einem Zeitraum von rund einem Jahrtausend floss das Wasser aber wieder in die Weltenmeere ab. So kam es zu einer Festlandphase und erst vor rund 8000 Jahren erreicht der Meerspiegel hier seinen heutigen Stand. Bis heute schwankt der Meeresspiegel nur um rund einen bis zwei Meter, wobei besonders die Kliffküsten von Rügen abgetragen und als Nehrungen und Haken wieder abgelagert werden. Die Schmale Heide befindet sich in einem dieser alten Gletscherzungenbecken und steht bereits seit 1935 unter Naturschutz. Der Naturschutz liegt besonders in der Erhaltung der Feuersteinwälle, die sich auf einer Fläche von rund vier Quadratkilometern verteilen. Teile der Feuersteinfelder in der Schmalen Heide wurden in der Mitte des 19. Jahrhunderts eingezäunt und mit Wild besetzt, damit die örtliche Vegetation zurückgedrängt werden konnte. Um 1940 wurde die Schmale Heide mit Kiefern aufgeforstet und ist seit Anfang der 1990er Jahre frei zugänglich. Besonders zu erwähnen ist der Strand an der Prorer Wiek, der seit den 1990er Jahren wieder zugänglich und heute ein sehr beliebter Badestrand ist.


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