
Großsteingräber im Rügen-Lexikon
Bei Lancken-Granitz auf Rügen befinden sich sieben Großdolmen, die als Großsteingräber
bekannt sind. Dieser Komplex ist der größte, teilweise erhalten gebliebene dieser Art auf
Rügen. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass um 1829 an dieser Stelle noch 19
Gräber Bestand hatte. Von ihnen sind zwölf heute allerdings nicht mehr vorhanden. Die
Gräber sind in sehr unterschiedlichen Bauweisen erreichtet, wobei in den 1970er Jahren eine
genaue archäologische Untersuchung durch das Landesamt für Bodendenkmalpflege
Schwerin statt fand. Sie fanden heraus, dass sämtliche Gräber schon in vorhistorischer Zeit
geplündert wurden. Allerdings konnte man immer noch Grabbeigaben finden. Sicher ist auch,
dass die Gräber über längere Zeiträume hinweg immer wieder für Beerdigungen genutzt
wurden. So hat man in vielen Gräbern Funde aus unterschiedlichen Zeitaltern heben können.
Das östlichste Grab dieser Gruppe ist auch das größte und auch das am besten erhalten
gebliebene. Am westlichen Ende befindet sich die Grabkammer, die rund 20,5 Meter groß ist.
Von Süden her kommt man in die Grabkammer hinein, deren Boden mit einem Lehmestrich
bedeckt ist. Hier fanden in der jüngeren Steinzeit des Neolithikum bis in die frühe Bronzezeit
immer wieder Bestattungen statt.
In der Bronzezeit wurde die Gruft nach der letzten
Bestattung mit Steinen gefüllt und bis zur Decke mit Erde verfüllt. Warum dies so ist, konnte
bis heute nicht geklärt werden. Wahrscheinlich geht es auf einen Beerdigungsritus zurück. Bei
archäologischen Untersuchungen fand man hier sehr viele Reste von Grabbeigaben, wie
beispielsweise 21 Bernsteinperlen, sehr viel Steinwerkzeuge und Scherben von mehreren
Gefäßen. Auch eine Bronzekette und eine Bronzenadel fand man dort. Die anderen sechs
Gräber sind etwas kleiner und auch weniger interessant. Einen Besuch sind sie aber allemal
wert.
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