
Herzogsgrab im Rügen-Lexikon
Auf der Halbinsel Mönchgut auf der Ostseeinsel Rügen befindet sich eine jungsteinzeitliche
Megalithanlage, die Herzogsgrab genannt wird. Die Megalithanlage ist ein Großsteingrab,
dass sich im Naturschutzgebiet Mönchgut befindet und nur wenigen Meter von Middelhage
entfernt ist, wo der bekannte Wanderweg beginnt. Das Herzoggrab befindet sich geologisch
gesehen am südlichen Rand der Nehrung Baaber Heide und ist nur einige Meter vom
littorinazeitlichen Kliff des Göhrden-Reddevitzer Höhenzuges entfernt. Die Findlinge, mit
denen das Herzogsgrab errichtet wurden, stammten vermutlich aus der ehemaligen Steilküste,
die vor ungefähr 7000 Jahren durch viele Erosionen entstanden ist. Das Herzogsgrab gilt als
eindeutiger Beweis dafür, dass die Nehrung Baaber Heide schon vor mehr als 5000 Jahren
besiedelt gewesen ist. Im Jahre 1920 suchte der heimatkundlich interessierte Lehrer Fritz
Worm nach dem Herzogsgrab, nachdem er von der Sage um das Grab gehrt hatte. Er fand es
schließlich im Jahre 1922 am Waldweg zwischen Alt Redeevizt und Göhren unter einem
Strauchwerk und sehr viel Moos. In Zusammenarbeit mit der Universität Greifswald wurde
das Grab bis zum Jahre 1924 nur oberflächlich untersucht. Erst um 1960/62 wurde das Grab,
wiederum durch die Universität Greifswald, eingehender untersucht. Dabei öffnete man auch
die Grabkammer und fand dort zahlreiche Beigabe, wie einige Keramikscherben, Flintbeile,
Felsgesteinäxte, Flintmeißel sowie mehrere Pfeilspitzen und Bernsteinperlen. Des Weiteren
fand man hier Knochenreste für 30 bis 40 Menschen, die man hier vor mehr als 400 Jahren
bestattet hatte. Gebildet wird die Grabkammer von vier Steinen und wird von einem sehr
großen in nördlicher Richtung geschlossen. Besichtigen kann man die Funde heute in der
archäologischen Sammlung an der Ernst- Moritz-Arndt-Universität in Greifswald.
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