Thiessow im Rügen-Lexikon

Die Gemeinde Thiessow auf Rügen wird vom Amt Mönchsgut-Granitz verwaltet und ist eine Gemeinde, zu der der Ortsteil Klein Zicker gehört, der sehr beschaulich und immer einen Besuch wert ist. Flächenmäßig ist Thiessow die kleinste Gemeinde des Landekreises Rügen und befindet sich am südöstlichsten Punkt der Insel. Sie liegt direkt im Biosphärenreservat Südost-Rügen und ist eine hakenförmig, um den Zicker See angeordnete, Halbinsel. Umgeben ist die von drei Seiten her vom Greifswalder Bodden und hat eine besondere Attraktion: den 38 Meter hohen Lotsenberg auf der Halbinsel Klein Zicker. Das bekannte Ostseebad Göhren ist rund neun Kilometer weit entfernt und bis nach Bergen sind es gute 36 Kilometer. Erreichen kann man die beiden Orte wunderbar über die Landstraße, die auch für Radfahrer sehr gut zu befahren ist. Über die Bahnhöfe Phillipshagen und Göhren kann man Thiessow auch mit der Schmalspurbahn Rasender Roland erreichen, was ein Vergnügen für groß und klein ist. Thiessow und auch die Halbinsel Klein Zicker verfügen über einen kleinen Hafen, von dem aus man auch ein Tretboot mieten kann. Im Jahre 1360 wurde das heutige Thiessow erstmals unter dem Namen Tisowe urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort komplett zerstört und erst Anfang des 18. Jahrhunderts durch die Truppen des schwedischen Königs Karls XI. wieder neu angelegt. Im Jahre 1806 waren es auch die Schweden, die mit dem Bau eines Kriegshafens am Zicker See begangen und die dazugehörige Stadt errichten wollten. Allerdings wurde dieses Projekt bereits im Jahre 1807 durch die Besetzung der Franzosen gestoppt. Die preußische Regierung erbaute 1854 in Thiessow eine Lotsenwache für Stralsund und erst in den 1990er Jahren begann man mit dem Wiederaufbau ganz nach historischen Vorbildern.


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