Schloss Dwasieden im Rügen-Lexikon

Das Schloss Dwasieden wurde in der Zeit von 1873 bis 1877 erbaut und befand sich bei Sassnitz auf der Ostseeinsel Rügen. In Auftrag gab dieses Bauwerk der Inhaber der Disconto- Gesellschaft in Berlin, Adolph von Hansemann. Er galt als einer der reichsten Männer in der Bismarckzeit und investierte mehr als vier Millionen Mark in den Bau und die Gestaltung von Schloss und Schlosspark. Das Schloss war zu dieser Zeit das einzige Gebäude in ganz Norddeutschland, dass aus massiven Steinen und Granit gebaut und mit echtem Marmor ausgestattet war. Das Schloss bestand aus zwei Geschossen und verfügte über einen quadratischen Grundriss. An den Seiten befanden sich Säulengänge, die jeweils in einem offenen Pavillon endeten. An den Eckseiten des Schlosses baute man Aussichtstürme, die einen hervorgetretenen Wandstein hatte, die das Gebäude überragten. Allerdings war der Bau nicht nur von außen äußerst prunkvoll, sondern war auch im Innern sehr luxuriös ausgestattet. Auswärtige dürfen nur die Zimmer im Erdgeschoss sehen. Hierbei handelte es sich um zahlreiche Salons, Musik- und Lesezimmer sowie Gesellschaftssäle. Sie waren allesamt sehr reichhaltig ausgestattet. An den Wänden befanden sich originale Ölgemälde von namhaften Künstlern. Auch der Park war sehr hübsch angelegt und wurde sehr gepflegt. Es wurde als einer der schönsten Parks in ganz Deutschland angepriesen. Gewürdigt wurde das Schloss Dwasieden als eine bemerkenswerte architektonische Leistung und fand auch seine Eintragung in das Künstler-Lexikon aus dem Jahre 1924. Heute kann man nur noch Pavillonreste vom Schloss sehen, denn im Jahre 1948 sprengte man das Schloss. Dies ist darin begründet, weil es zum einen als Offizierskasino und als Militärstützpunkt diente und zum anderen, weil es ein Adelsbesitz war.



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