Schaabe im Rügen-Lexikon

Schaabe ist eine Nehrung auf der Insel Rügen, die fast zwölf Kilometer lang ist. Sie befindet sich zwischen den Halbinseln Jasmund und Wittow und bildet eine sichelförmige Region der Tromper Wiek, die vom Meer aufgespült wurde. Sie trennt den Großen Jasmunder Bodden und den Breeger Bodde von der Ostsee. Durch den fein aufgespülten Sand hat sich hier eine beeindruckend natürliche Badebucht gebildet, die von den Ortschaften Glow und Juliusruh umgeben wird. Die Schaabe ist weitestgehend unbebaut, bis auf eine einzige durchgehende Straße und einem asphaltierten Fahrradweg sowie einer Försterei. Die Entstehungsgeschichte der Schaabe begann vor rund 4500 Jahren, als Rügen noch ein Inselarchipel war. Aus dem Meer ragten damals nur die Inselkerne heraus. Durch die Meeresbrandung und die anhaltenden Landhebungen wurden die Küsten mit der Zeit aufgetragen und zu Nehrungen aufgeschwämmt. Bis heute hält dieser Prozess an. Durch viele archäologische Funde konnte man nachweisen, dass der südliche Bereich der Schaabe erst in der frühen slawischen Zeit, im 7. und 8. Jahrhundert, verlandete. Im Nordteil der Schaabe zeige sich an vielen Stellen hinter der Hauptdüne Wälle, die aus Feuersteinen bestehen. Sie wurden von der Brandung hier aufgeworfen, als der Meeresspiegel noch viel höher lag. Heute wird das Hinterland durch eine zehn Kilometer lange und bis zu sieben Meter hohe Küstenschutzdüne vor Sturmfluten geschützt. Die Düne wurde mit Strandhafer aufwendig bepflanzt, damit sie eine ausreichende Stabilität hat. Direkt hinter der Düne befindet sich eine kleinbucklige Dünenlandschaft, die mit Kiefern, Birken, Traubeneichen und Stieleichen bepflanzt wurde. Inzwischen macht dieser Küstenschutzwald eine Fläche von 168 Hektar aus.


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