Fährhafen Sassnitz im Rügen-Lexikon

Der Fährhafen von Sassnitz auf der Insel Rügen ist ein Tiefwasserhafen, der wegen seiner Lage und seiner langjährigen Geschichte einige Besonderheiten aufweist. So ist dieser Fährhafen u.a. der größte Eisenbahnfährhafen in Deutschland und bietet als einziger Hafen in Westeuropa die Möglichkeit zum Umschlag von Eisenbahnwaggons mit der Breitspur, die in Finnland und Russland sowie den baltischen Ländern verwendet wird. Die Seeverbindungen nach Schweden, dem Baltikum und nach Russland sind aufgrund der Lage dieses Hafens die kürzesten, die von Deutschland aus dort hin gehen. Im Hafen gibt es acht Liegeplätze für Fähren. Die Piere haben eine Länge zwischen 100 und 250 Metern, von denen einige über einen Gleisanschluss verfügen. An einem der Piere kann sogar ein Kreuzfahrtschiff anlegen, denn hier beträgt die Wassertiefe sechs Meter. Pro Jahr werden hier in etwas sechs Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, weshalb der Fährhafen Sassnitz der drittgrößte deutsche Ostseehafen ist. Der heutige Fährhafen geht auf eine Verbindung zwischen Sassnitz und Trellenborg zurück, die im Jahre 1897 in Betrieb genommen wurde. Auf dieser Verbindung wurde im Jahre 1909 dann auch der Eisenbahnfährbetrieb aufgenommen und nach dem Zweiten Weltkrieg nahm man den Fährbetrieb wieder vom Stadthafen von Sassnitz aus auf. Ein Neubau des Fährhafens im Sassnitzer Ortsteil Mukran wurde in den 1980er Jahren realisiert. Dies war eines der letzten Verkehrsbauprojekte der ehemaligen DDR. 1986 begann der Fährbetrieb auf der Verbindung von Mukran nach Klaipeda, der 1989 auf einen Liniedienst mit fünf Eisenbahnfähren ausgeweitet wurde. Der Neubau eines Fährterminals und weitere große Erweiterungen erfolgte nach 1990. So konnte man den steigenden Personenverkehr nach Skandinavien bewählten.


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